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Keramik in der Analysentechnik – Präzision und Stabilität für anspruchsvolle Prozesse

In der modernen Analysentechnik sichern keramische Werkstoffe die zuverlässige Funktion unter extremen Bedingungen. In Pumpen und Ventilen garantieren keramische Komponenten hohe chemische Beständigkeit, Abriebfestigkeit und Maßhaltigkeit – ideal für den Einsatz mit aggressiven Medien. Für Hochtemperaturverfahren wie Thermogravimetrie, DSC oder DTA werden keramische Tiegel und Träger aus Aluminiumoxid oder Zirkonoxid verwendet, die selbst bei Temperaturen über 1500 °C formstabil und reaktionsneutral bleiben. Auch in Geräten zur Elementaranalyse oder Spektroskopie finden sich keramische Bauteile, etwa als Isolatoren, Heizelemente oder Probenhalter. Ihre hohe Temperaturwechselbeständigkeit, elektrische Isolation und chemische Resistenz machen Keramiken zu unverzichtbaren Werkstoffen in Laboren, Prüfeinrichtungen und industrieller Qualitätssicherung. Neue Entwicklungen eröffnen zusätzliche Einsatzfelder für präzise und langlebige Analysesysteme.

Unsichtbare Helfer: Technische Keramik in modernen Mess- und Analysegeräten

In der modernen Analysentechnik spielen keramische Werkstoffe eine Schlüsselrolle. Überall dort, wo präzise Messergebnisse unter extremen Bedingungen gefordert sind – sei es bei hohen Temperaturen, aggressiven Chemikalien oder in mechanisch beanspruchten Systemen – überzeugen technische Keramiken durch ihre Stabilität, Reinheit und Formbeständigkeit. Ihre Eigenschaften machen sie zur bevorzugten Wahl für zahlreiche Komponenten in Laborgeräten und Analyseanlagen – vom Probenbehälter über Sensorträger bis hin zu hochpräzisen Ventil- und Pumpenteilen.

Besonders in der thermischen Analyse – etwa bei der Thermogravimetrie (TGA), der Differenz-Thermoanalyse (DTA) oder der Dynamisch-Mechanischen Analyse (DMA) – sind keramische Bauteile unverzichtbar. Tiegel und Träger aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid oder Siliziumnitrid widerstehen Temperaturen bis über 1600 °C, ohne ihre Form zu verlieren oder mit der Probe zu reagieren. Das ist entscheidend für reproduzierbare Ergebnisse in der Materialcharakterisierung, der Polymeranalyse oder bei Qualitätsprüfungen in der Werkstoffentwicklung.

Auch bei chemischen Analysen wie der Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) oder in der Ionenchromatographie sind keramische Materialien etabliert – etwa als Kapillaren, Dichtungen oder Pumpenköpfe. Ihre exzellente Korrosions- und Abrasionsbeständigkeit verlängert die Lebensdauer empfindlicher Systeme und reduziert den Wartungsaufwand erheblich. Besonders keramische Kolben und Ventilsitze aus Zirkonoxid oder anderen Keramiken zeigen im Kontakt mit aggressiven Medien wie Säuren oder Laugen herausragende Standzeiten.

Ein wachsender Anwendungsbereich liegt in Lab-on-a-Chip-Systemen und der Mikrofluidik. Hier kommen mikrostrukturierte Substrate aus Keramik zum Einsatz, die sich durch hohe Maßhaltigkeit, geringe thermische Ausdehnung und chemische Inertheit auszeichnen. Die Kombination aus mechanischer Robustheit und Biokompatibilität macht sie zudem attraktiv für medizinische Diagnostikgeräte, etwa bei der Analyse kleinster Flüssigkeitsmengen oder bei Point-of-Care-Systemen.

Auch bei der Gasanalytik finden keramische Materialien Verwendung – sei es als Heizelemente für Sensoren, Träger für Katalysatoren oder Membranen in selektiven Filtereinheiten. Besonders poröse Keramiken gewinnen hier an Bedeutung, da sie sowohl als Filtermedien als auch zur definierten Gasströmungsdrosselung eingesetzt werden können – etwa in der Emissionsüberwachung, Prozesskontrolle oder Umweltanalytik.

Im Bereich der automatisierten Labortechnik zeigt sich ein weiterer Trend: Pumpen- und Dosiersysteme mit Keramikkomponenten ermöglichen hochpräzise Fördermengen bei gleichzeitig minimalem Verschleiß. Dabei helfen moderne Fertigungstechnologien – etwa das Isostatische Pressen oder der 3D-Druck von technischer Keramik –, immer komplexere Geometrien und miniaturisierte Komponenten wirtschaftlich herzustellen.

Zunehmend gefragt sind auch sensornahe Keramikbauteile, etwa als Substrate für Hochtemperatursensoren oder als Gehäuse für optoelektronische Komponenten. Hier profitieren Entwickler von der elektrischen Isolationsfähigkeit keramischer Materialien bei gleichzeitig maßschneiderbarer Wärmeleitfähigkeit – eine Kombination, die insbesondere bei Analysegeräten mit integrierter Elektronik neue Möglichkeiten eröffnet.

Forschung und Industrie arbeiten intensiv an neuen keramischen Materialien mit noch besserer Temperaturwechselbeständigkeit, erhöhter chemischer Resistenz und optimierten Oberflächeneigenschaften. So entstehen Werkstoffe, die sich beispielsweise besonders gut reinigen lassen – ein wichtiger Aspekt in der Analytik, wo Kreuzkontaminationen vermieden werden müssen.

Keramik hat sich in der Analysentechnik von einem Nischenwerkstoff zu einer tragenden Säule moderner Messsysteme entwickelt. Ihre Vielseitigkeit, kombiniert mit fortschrittlichen Herstellverfahren, eröffnet laufend neue Anwendungen – nicht nur im Labor, sondern auch in der industriellen Inline-Analytik und in vernetzten Messsystemen der Zukunft.

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