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Keramik im Automobil – Schlüsseltechnologie für Effizienz und Emissionskontrolle

Technische Keramik ist im Automobilbau unverzichtbar. In klassischen Verbrennungsmotoren sorgen Zündkerzen und keramische Glühkerzen für zuverlässige Zündung und langlebige Leistung – selbst bei extremen Temperaturen. Hochisolierende keramische Stecker und Bauteile sichern die Funktion elektronischer Systeme im Motorraum. Lambdasonden und Rußpartikelsensoren nutzen keramische Elemente zur präzisen Abgasüberwachung. In Katalysatoren gewährleisten keramische Trägerstrukturen eine effektive Abgasreinigung.

Auch in der Elektromobilität spielen Keramiken eine wachsende Rolle – etwa in Batteriesystemen, leichten, temperaturstabilen Gehäusen oder leistungsfähigen Sensoren. Ihre Beständigkeit gegen Hitze, Chemikalien und mechanische Belastung macht Keramik zum vielseitigen Werkstoff in der Mobilität von heute und morgen. Neue Entwicklungen treiben Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit im gesamten Fahrzeug weiter voran.

Keramische Werkstoffe im Automobilbau: Unsichtbare Leistungsträger für Effizienz, Emissionsreduktion und Elektromobilität

In der Automobilindustrie spielen technische Keramiken seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle – oft im Verborgenen, aber mit entscheidendem Einfluss auf Effizienz, Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Von klassischen Anwendungen in Verbrennungsmotoren bis hin zu Schlüsselkomponenten für moderne Abgasnachbehandlung und Elektromobilität – keramische Werkstoffe tragen wesentlich zur Weiterentwicklung heutiger und zukünftiger Fahrzeugtechnologien bei.

Zu den bekanntesten Anwendungen zählen Zündkerzen für Ottomotoren und Glühkerzen für Dieselmotoren. Hier sorgt Aluminiumoxid-Keramik für die elektrische Isolierung und Temperaturbeständigkeit in extrem beanspruchten Bauteilen. Moderne keramische Glühkerzen ermöglichen durch ihre schnelle Reaktionszeit eine effiziente und saubere Verbrennung – auch bei niedrigen Temperaturen und kurzen Startzyklen. In der Abgasmesstechnik ist Keramik ebenfalls unverzichtbar: Lambdasonden zur Regelung des Luft-Kraftstoff-Gemischs, ebenso wie Rußpartikelsensoren oder NOx-Sensoren, basieren auf funktionskeramischen Materialien wie Zirkonoxid oder Spinellstrukturen. Diese Sensoren liefern präzise Daten unter hohen Temperaturen und in korrosiven Abgasen – eine Voraussetzung für die Einhaltung aktueller Emissionsgrenzwerte.

Ein weiterer zentraler Bereich ist die Abgasnachbehandlung. In Katalysatoren übernehmen keramische Monolithträger – meist aus Cordierit oder Aluminiumoxid – die Rolle hochtemperaturfester, poröser Substrate, auf denen die katalytisch aktiven Edelmetalle aufgebracht sind. In Dieselpartikelfiltern (DPF) oder SCR-Systemen zur Reduktion von Stickoxiden dienen keramische Materialien als Filtermedien oder Strukturkörper, die durch ihre präzise Porenstruktur und hohe Thermoschockbeständigkeit überzeugen.

Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs gewinnen keramische Anwendungen an Bedeutung. Steckergehäuse, Isolatoren, Hochvolt-Durchführungen und Substrate für Leistungselektronik müssen Spannungen bis 800 Volt standhalten, thermisch stabil und elektrisch isolierend wirken. Hier kommen Werkstoffe wie Aluminiumoxid, Aluminium-Nitrid (AlN) oder Siliziumnitrid zum Einsatz – teils auch als Träger in aktiven Modulen, etwa in DC/DC-Wandlern, Invertern oder Onboard-Ladesystemen. Weiterhin lassen sich PTC-Keramik in den Heizsystemen der Elektrofahrzeuge einsetzen, da keine Motorabwärme mehr zur Beheizung des Innenraumes zur Verfügung steht.

Darüber hinaus verbessern keramische Bauteile die Energieeffizienz und Lebensdauer moderner Fahrzeuge – etwa als Lagerwerkstoffe in Pumpen und Turboladern, als Gleitlager in E-Motoren, als Reibelemente in Kupplungen oder als Sensorträger in Batteriemanagementsystemen. Ihre Verschleißfestigkeit, geringe Wärmeausdehnung und chemische Beständigkeit ermöglichen den sicheren und langzeitstabilen Einsatz in stark beanspruchten Komponenten.

Ein spannender Trend sind keramische Materialien für Wasserstofffahrzeuge – etwa als Elektrolyte in Brennstoffzellen oder als Membranen und Dichtsysteme in Wasserstofftanks und -leitungen. Auch hier sind chemische Stabilität, Dichtheit und Temperaturfestigkeit zentrale Anforderungen, die nur keramische Werkstoffe erfüllen können.

Zukünftige Entwicklungen fokussieren sich auf miniaturisierte, multifunktionale Keramiken, additiv gefertigte Komponenten für die Funktionsintegration sowie intelligente Sensorbauteile zur Fahrzeugüberwachung. Im Kontext zunehmender Systemkomplexität und Nachhaltigkeitsanforderungen wachsen die Anforderungen an Materialien – und damit auch das Potenzial keramischer Lösungen. Ob in klassischen Antrieben, Hybridfahrzeugen oder vollelektrischen Mobilitätskonzepten: Keramiken erweisen sich als unverzichtbare Hightech-Bausteine für die automobile Zukunft.

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